Am 6. Dezember im Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108,44894 Bochum
Beginn 19 Uhr, im Studio 108
Referentin: Nadja Rakowitz, Verein demokratischer Ärzt*innen

Spätestens seitdem klar ist, dass die Landesregierung mit der neuen Krankenhausplanung eine erhebliche Verschiebung der stationären Gesundheitsversorgung in den ambulanten Bereich forcieren möchte (mit dem Ziel eines Abbaus von 18000 Betten bis 2030), müssen wir die ambulante Versorgung völlig neu denken. 

Auf eine derartige Ambulantisierung ist die aktuelle Gesundheitsversorgung überhaupt nicht vorbereitet – derzeit gibt es keine angemessene 24*7 Versorgung, die dazu nötig wäre. Darüber hinaus sind in „normalen“ Praxen niedergelassener Ärzt*innen vielfach keine Termine mehr zu bekommen – bei Fachärzt*innen kann die Wartezeit für gesetzlich Versicherte bis zu einem halben Jahr andauern. 

Wir brauchen also dringend ein Umsteuern und neue Lösungen. Das ist auch insofern dringlich, weil in der derzeitigen Konzeption der Gesundheitsversorgung praktisch kein ganzheitlicher Ansatz vorhanden ist. Krankheit hat nicht nur medizinische sondern häufig auch soziale Ursachen und wir brauchen endlich eine Lösung, die den verschiedenen Ursachen Rechnung trägt.

Stadtteilgesundheitszentren könnten eine Antwort auf die geschilderten Probleme sein. Wie hoch der Handlungsbedarf ist wird noch aus einer anderen Entwicklung deutlich: Derzeit breiten sich auch im ambulanten Bereich zunehmend Spekulant*innen und Finanzinvestor*innen aus, die in medizinischen Versorgungszentren eine neue Rendite-Quelle entdeckt haben. 

Neben unserem Bündnis für ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitswesen gibt es weitere Initiativen in Bochum, die sich für eine andere Form ambulanter Versorgung einsetzen*. Wir wollen gemeinsam auf der Veranstaltung am 6. Dezember im Bahnhof Langendreer über Notwendigkeit und Chancen diskutieren. Hierfür haben wir eine kompetente Referentin eingeladen: 

Nadja Rakowitz ist Mitglied der demokratischen Ärzt*innen und hat intensiv zu der ambulanten Versorgung im deutschen Gesundheitswesen gearbeitet. Sie wird eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation machen und erläutern, warum wir andere Lösungen wie beispielsweise Stadtteilgesundheitszentren brauchen. 

* Das Kollektiv für ein Stadtteilgesundheitszentrum wird die Vision ihres Projektes vorstellen. 

Gemeinsame Veranstaltung von:
Bochumer Bündnis für ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitswesen
Kollektiv für ein Stadtteilgesundheitszentrum
Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW
Verein zur Förderung eines solidarischen und öffentlichen Gesundheitswesens NRW e.V.