Petition an Karin Welge, Oberbürgermeisterin Stadt Gelsenkirchen, Verhandlungsführerin des VKA 

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Tarifrunde Bund und Kommunen 2025
Appell an die Verhandlungskommission der Arbeitgeber von Bund und Kommunen:
Tarifliche Schlechterstellungen für Beschäftige in öffentlichen Krankenhäusern beenden. Bezahlte Pause in der Wechselschicht auch in Kliniken und Betreuungseinrichtungen! Umwandlungsmöglichkeit in freie Tagen auch im Gesundheitsbereich!

Im Tarifvertrag öffentlicher Dienst Bund und Kommunen ist seit fast 20 Jahren geregelt, dass Beschäftigte, die regelmäßig sowohl in Tag- als auch Nachtschicht arbeiten (Wechselschicht), die Pause bezahlt bekommen. Davon ausgenommen sind Beschäftigte in Kliniken und Betreuungseinrichtungen. Die Gewerkschaft ver.di fordert, diesen Zustand der Ungleichbehandlung endlich zu beenden.

In der verhandelten Schlichtungsempfehlung gibt es zu der Ungleichbehandlung von Beschäftigten in Kliniken und Betreuungseinrichtungen keine Empfehlung.

Stattdessen sollen nun die TVöD-Beschäftigten die Möglichkeit eingeräumt bekommen, Teile der Jahressonderzahlung in bis zu drei freie Tage umzuwandeln. Von dieser Möglichkeit sollen aber die Krankenhausbeschäftigten jetzt zusätzlich ausschlossen werden.

Wir fordern die Arbeitgeber von Bund und Kommunen auf, in den Verhandlungen über das Schlichtungsergebnis ab dem 5. April 2025, die Ungleichbehandlung von Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken zu beenden, die bezahlte Pause für Arbeit in Wechselschicht mit dem Tarifergebnis TVÖD 2025 für alle Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TVÖD in der Wechselschicht umzusetzen und die Wahlmöglichkeit für freie Tage ebenfalls für alle zu ermöglichen.

Olaf Nuhnen, Betriebsratsvorsitzender, Alfried Krupp Krankenhaus Essen

Marvin Lindemann, ver.di-Aktiver, Alfried Krupp Krankenhaus Essen

Jörg Klötgen, Betriebsratsvorsitzender, Ruhrlandklinik Essen

Markus Eschenberg, ver.di-Aktiver, Ruhrlandklinik Essen

Birgit Freese, Personalratsvorsitzende, LVR-Universitätsklinik Essen

Jan von Hagen, ver.di-Betriebsgruppensprecher, LVR-Universitätsklinik Essen

Tine Prien, Betriebsratsmitglied, Städtisches Krankenhaus Kiel

Jerome Wolf, Betriebsratsmitglied, Städtisches Krankenhaus Kiel

Anja Schmaizl, ver.di-Betriebsgruppensprecherin, Klinikum Nürnberg

Antje Hauptmann, Personalratsmitglied, Klinikum Nürnberg

Aischa Sabra, stellv. JAV-Vorsitzende, Klinikum Nürnberg

Warum ist das wichtig?

In deutschen Kliniken und Betreuungseinrichtungen herrscht akuter Personalmangel. Mehr als die Hälfe der Beschäftigten in der Pflege geben in Umfragen an, dass sie ihre Pause regelhaft nicht einhalten können oder vorzeitig abbrechen müssen. Ruhepausen sind damit in Kliniken und Betreuungseinrichtungen für die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Um so wichtiger ist es, dass in einem Bereich, in dem kranke und alte Menschen versorgt werden, konkrete Entlastung stattfindet, damit sich der Arbeitskräftemangel nicht weiter verstärkt. Ein Bestandteil von Entlastung ist die bezahlte Pause in Wechselschicht.

Mehr als 300.000 examinierte Pflegekräfte haben in einer Umfrage[1] 2022 angegeben, dass sie in den Beruf zurückkehren oder ihre Teilzeitarbeit aufstocken würden, wenn die Bedingungen in den Gesundheitsberufen besser wären. Die bezahlte Pause in Wechselschicht und damit die Gleichbehandlung von Beschäftigten in Gesundheits- und Betreuungseinrichtungen ist ein wichtiger Schritt, der Berufsflucht im Gesundheitswesen entgegenzutreten.